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Was du wissen musst, damit Suchaufgaben euer Leben wirklich bereichern! 

Kann man überhaupt etwas falsch machen?! Hauptsache, mein Hund sucht und fällt danach müde ins Bett!

Suchen macht doch jedem Hund Spaß - ich muss ihm nur zeigen, worum es geht und schon kann es losgehen, oder?

Nein - leider ist es nicht so einfach! Ich sehe viele Hunde (egal ob bei einer "einfachen" Leckerli-Suche, Zielgeruch, Mantrailing, Dummy, Spielzeug, usw.), die enorm aufgeregt vor dem Start sind, sehr hektisch suchen und nach dem Finden nicht wirklich entspannt wirken. 
Die ganze Suche bereitet den Hunden dann keine Freude, sondern Stress. Körpersprachlich sieht das für Halter aber oft nur freudig erregt aus - ein Teuefelskreis.

Eine gut durchdachte Suchaufgabe bereichert euch, sie sorgt für Zufriedenheit und Ausgeglichenheit, dein Hund wird selbstbewusst und kann mit seinen Ängsten und Umweltproblemen positive Erfahrungen verknüpfen - sogar als Alternativverhalten ist solch eine Suche geeignet! 

Aber mit falschem Ehrgeiz kannst du ganz schnell für das Gegenteil sorgen!
Deswegen erkläre ich dir heute, welche Fehler häufig passieren und welche Auswirkungen das auf deinen Hund hat! Suchfeld schwer

Fehler Nummer 1 - du erwartest zu viel

Du glaubst, dass deine Trainingsschritte gut geplant sind und dein Hund findet nicht. Häufig passiert dann folgendes: Du "hilfst" deinem Hund, das Ziel zu finden. Oder du wiederholst ständig "Such!". 
Was wäre, wenn du an einer komplizierten Mathe-Aufgabe sitzt und verschiedene Rechenwege ausprobierst - und dein Lehrer hängt dir im Nacken und wiederholt immer und immer wieder: "Rechne doch mal genau nach!" Was passiert mit dir? Motiviert dich das? Oder stresst dich das?

Fehler Nummer 2 - dein Hund kann nicht aussteigen

Aussteigen? Wenn die Suche doch das Erfüllendste für deinen Hund ist? Ja! Es gibt Situationen, in denen Hunde nicht mehr suchen können oder wollen (ja auch nicht wollen ist erlaubt!). Weil die Umwelt zu anstrengend ist, weil die Konzentration am Ende ist, weil dein Hund vielleicht Kopfschmerzen hat. Weil dein Hund gerade einfach nicht findet.

Aber dein Hund weiß nicht, wie er aus der Situation kommen soll - oder du fängst an (siehe Fehler Nummer eins), deinen Hund in die richtige Richtung zu schieben. So sucht er und sucht - oder er bellt - oder geht jagen. Weil er nicht anders auszusteigen weiß. Durch solche Erfahrungen steigt das Erregungslevel deines Hundes - der Stresspegel steigt ebenfalls. So entsteht Frustration. Und wenn du dann noch - eigentlich gut gemeint - Umweltreize hinzfügst, an die sich dein Hund gewöhnen soll, dann ist die nächste Baustelle vorprogrammiert!

Fehler Nummer drei - Futter gibt es nur beim Finden!

Ja, natürlich bekommt dein Hund Futter, wenn er gefunden hat - völlig logisch, oder? Aber was passiert, wenn er nicht findet (und es gibt viele Gründe, warum dein Hund nicht findet)?
Was auch oft beim Aufbau des Zielgeruchs passiert: Der Zielgeruch soll deinem Hund wichtig werden, deswegen gibt es im Training ausschließlich Futter (und dann natürlich noch das hochwertigste!) am Zielgeruch. Und nur, wenn dein Hund das richtige Anzeigeverhalten zeigt!
Was passiert? 
Der Zielgeruch wird so wichtig für deinen Hund, dass schon alleine das Wissen "Jetzt geht es los!" den Stresspegel deines Hundes in die Höhe schießen lässt. So kann eine ruhige, konzentrierte Suche bei hibbeligen Hunden schnell unmöglich werden. Folgen wie Frustbellen, Umherspringen, große Augen, Hecheln werden dann als Vorfreude fehlinterpretiert.  

So gestaltest du die Suchaufgabe richtig! 

Dein Hund hat Alternativen!

Baue in deine Suchen die Möglichkeit eines Exit-Targets ein. Das sind Targets (Schnüffelteppich, Spielzeug, dich länger anschauen, zu einem Target laufen, usw.), mit denen dein Hund dir signalisiert: Ich kann nicht mehr! Ich mag nicht mehr! 
Für dich bedeutet das: Du akzeptierst, dass dein Hund die Suche abbricht und du gibst ihm dafür auch noch eine kleine LSuchfeld.jpgeckerli-Suche! 

Die Leckerli-Suche entspannt deinen Hund. Und er hat dich als zuverlässigen Bindungspartner kennengelernt! So wirst du zum Anker für deinen Hund!

Frustrationstoleranz  und Impulskontrolle wird durch Ausweichmöglichkeiten gesteigert!

Frustrationstoleranz und Impulskontrolle lernt dein Hund nicht dadurch, dass er etwas aushalten muss ohne sich anders helfen zu können. Ein Hund der weiß, dass ihm auch noch andere Optionen zur Verfügung stehen, ist deutlich entspannter und kann auch aushalten. Ein Hund, der keine Optionen (gelernt) hat, hält auch nicht so gut aus! 
Für deine Suche bedeutet das: dein Hund findet auch außerhalb des Zielgeruchs Belohnungsmöglichkeiten - sie müssen nicht so hochwertig sein, aber sie sind für deinen Hund attraktiv! Dein Hund wird trotzdem lernen, dass der Zielgeruch eine lohnenswerte Sache ist!

Zu Beginn helfen Rituale und sichtbare Hilfen

Gerade wenn wir Suchen in schwieriges Terrain legen wollen (und hier meine ich nicht hohes Gras, sondern die Konfrontation mit Umweltreizen und Trigger für Angst und Aggression!) macht es Sinn, nicht nur die Nase deines Hundes zu fordern, sondern auch die anderBehälteren Sinnesreize miteinzubeziehen! Fühlt sich dein Hund unwohl, weil er etwas aufregendes oder schlimmes erwartet, dann wird es ihm sehr schwer fallen, zu suchen. Kennt er die Suchaufgabe mit Sichthilfen, wird es ihm deutlich leichter fallen, seine Aufmerksamkeit zu teilen. Dein Vorteil: dein Hund fühlt sich trotz Umweltreize sicher und lernt so seine Umwelt in einem neuen Kontext kennen. 

Sichthilfen sind z. B. Start-Targets, Kartons und andere Behälter, in denen sich der Zielgeruch und Leckerlis finden lassen.

Was bringt dir diese Form der Suche?

Diese Form der Suche hat für deinen Hund einen großen Nutzen:

  • Dein Hund kann seinem Bedürfnis nachgehen ohne dabei unter Druck zu stehen
  • Der Start und die Suche sind deutlich entspannter, dein Hund ist nicht mehr gestresst
  • Dein Hund lernt seine Umwelt in einem neuen Zusammenhang kennen und macht positive Erfahrungen mit seinen Angstauslösern
  • Dein Hund lernt Frust auszuhalten und damit umzugehen
  • Dein Hund macht besonders vertrauensvolle Erfahrungen mit dir - du verstehst ihn, du hilfst ihm und ihr beide habt wirklich echten Spaß miteinander!

Die Liste lässt sich noch weiter ergänzen - keine Frage! Ich liebe diese Suche, weil sie wirklich bereichernd für meine Teams ist. In unserem Gruppentraining ist sie übrigens normaler Bestandteil im Training! Schließlich hilft sie uns, Artgenossenprobleme zügig zu verändern!

So kannst du mehr über bereichernde Suchaufgaben lernen:

Lass dir diese Suche nicht entgehen - ich verspreche dir, sie macht unheimlich viel Spaß und wird euch in eurem Alltag wirklich helfen!

 

    

 Viele Grüße 
Susanne Bretschneider
von
Partner for Paws
Deine Expertin für Hunde aus dem Tierschutz

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