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Hat dein Hund auch Angst vor bestimmten Geräuschen? 

Das Leben mit Geräusch-Angst

Lieber Hundefreund,

zuckt dein Hund auch zusammen, wenn beim Gassi der Jäger einen Schuss abgegeben hat? Oder gehörst du auch zu den Hundehaltern, die Silvester mit Sorge um den eigenen Hund verbringen? Ich kenne das nur allzu gut! Flip gehört auch zu den Hunden, der sich erschrickt, wenn es plötzlich knallt.

Doch warum haben unsere Hunde Angst?Stella lauscht

Angst ist eine Emotion - sie sorgt dafür, dass der Körper deines Hundes reagiert und schützt ihn damit vor vermeintlichen Bedrohungen. Was eine Bedrohung ist, das weiß dein Hund von Geburt an. Das macht auch Sinn. Die meisten Menschen haben zum Beispiel eine angeborene Angst vor Höhe. Stell dir mal vor, jeder Mensch müsste erst lernen, dass Höhe tödlich sein kann. Das würden nicht viele überleben. Angeborene Angst dient dazu, sich sofort in Sicherheit zu bringen, wenn eine bestimmte Gefahr droht.

Es gibt natürlich auch erlernte Ängste. So kann dein Hund Angst vor einem Geräusch entwickeln, wenn ihm just in diesem Moment zum Beispiel Schmerzen widerfahren.

Was ist das Problem bei Geräusch-Angst? 

Du kennst die Situation. Nichts ahnend spazierst du mit deinem Hund durch den Wald. Ohne Vorankündigung knallt es plötzlich. Erschrickst du dich auch in solchen Situationen? Geräusche können von uns einfach nicht kontrolliert werden. Sie tauchen meist unvorhergesehen auf und wir können uns nur schwer vorbereiten. Häufig wird im Training dazu geraten, die Geräusche erst leise abzuspielen und den Hund dabei zu füttern. Das bringt dir aber nichts, wenn du draußen die Lautstärke nicht regeln kannst.

Geräusche lassen sich also nicht kontrollieren und das erschwert das Training ungemein!

"Angst zieht Kreise!" - Das hast du bestimmt schon in dem ein oder anderen Forum gelesen. Das Gehirn ist sehr bemüht, Gefahren so früh als möglich zu erkennen. Dazu sammelt es jegliche Informationen in der Situation aus seiner Umwelt. Was ist passiert, kurz bevor der laute Knall kam? War es windig? Lief ein Kind laut an deinem Hund vorbei? Oder wurde der Himmel plötzlich dunkel? Wenn ja, dann wird dein Hund das nächste Mal schon beim Anblick eines dunklen Himmels gewarnt. Wenn der Wald windiger als sonst ist, kann das bereits Angst in deinem Hund auslösen, wenn er dies mit dem letzten Knall verbunden hat. Auch das nächste vorbeilaufende Kind kann trotz Sonnenschein und Ruhe plötzlich Angst auslösen.

Das bedeutet, dass dein Hund nicht nur Angst vor dem eigentlichen Knall hat. Er kann auch Ängste vor allen Situationen entwickeln, die er mit dem Knall in Verbindung gebracht hat.

Woran erkennst du, das dein Hund Angst hat?

Wenn dein Hund bei einem Geräusch plötzlich das Weite sucht und flüchtet, hat er eine große Angst. Auch das Einfrieren und sich nicht mehr Rühren, oder Zittern sind deutliche Anzeichen, dass dein Hund Angst hat.
Es gibt aber auch Signale, die dir ebenfalls zeigen, dass sich dein Hund nicht wohlfühlt: Manchmal ist die Leckerli-Aufnahme verändert (manche Hunde können nicht mehr fressen, andere kauen plötzlich das Stückchen Wurst, was sonst nur geschluckt wurde), oder dein Hund schnüffelt direkt nach dem Geräusch vermehrt auf dem Boden. Die Ohren und die Rute können angelegt sein. Manche Hunde werden sichtbar kleiner, weil sie geduckt laufen. Die Augen wirken manchmal auch groß und schwarz, weil sich die Pupillen erweitern. Die Atmung kann beschleunigt sein und der Puls beschleunigen.

Angst zieht sehr schnell Kreise. Du solltest daher nicht warten, bis dein Hund deutliche Anzeichen von Angst zeigt. Du solltest mit deinem Hund auch bei kleinen Zeichen von Angst trainieren. Das erspart dir später unter Umständen viel Arbeit! Außerdem ist es für keinen Hund angenehm, Angst zu haben oder sich unsicher zu fühlen.

Was kannst du machen?Flip entspannt

Hunde generalisieren bei Angst leider sehr schnell. Andersherum allerdings sehr schlecht bis gar nicht. Auch das ist, biologisch gesehen, sinnvoll. Denn jeder Schuss kann doch eine Gefahr sein. Wenn dein Hund unsicher bei fremden Menschen ist, dann kann er lernen, dass dieser und jener Mensch nicht gefährlich ist. Aber das bedeutet für ihn nicht, dass keine Gefahr von wieder anderen Menschen ausgehen kann. So verhält es sich auch mit Geräuschen. 

"Mein Hund soll keine Angst mehr vor Schüssen haben" ist daher ein schwieriger Trainingsansatz. 

Setze dir für dein Training am besten folgende Ziele:

  • Dein Hund soll eine Strategie erlernen, die er ohne deine Hilfe (wenn er zuhause alleine ist, kannst du nicht helfen) von alleine und ohne zu zögern, zeigen kann (z. B. eine Sicherheitszone aufsuchen und sich entspannen, oder draußen schnüffeln gehen)
  • Wenn dein Hund diese Strategie nicht zeigen kann (zum Beispiel habt ihr unterwegs keine Sicherheitszone), dann soll dein Hund Kontakt zu dir aufnehmen
  • Nach der Kontaktaufnahme kannst du ihm Sicherheit geben (zum Beispiel mit isometrischen Übungen oder konditionierter Entspannung)

Du möchtest deinem Hund helfen und aktiv gegen die Geräusch-Angst arbeiten?

Dann melde dich bei mir! Gemeinsam analysieren wir die Angst deines Hundes und erarbeiten einen individuellen Trainingsplan, so dass du die Angst deines Hundes bekämpfen kannst!

Flip ist mein erster Hund mit Angst vor Gewitter und Schüssen. Zuhause haben wir mittlerweile eine Sicherheitszone, in der er entspannen kann. Draußen schafft er es mittlerweile sehr gut, nach mir zu schauen, wenn er etwas gehört hat. Danach können wir Leckerlis auf dem Boden suchen und entspannt weitergehen. Das bedeutet für uns beide dauerhaftes Training. Die Angst können wir nie ganz besiegen, aber wir haben Strategien gefunden, sie zu bewältigen!

Ich helfe auch gerne dir und deinem Hund, die passende Strategie zu finden! 

Herzliche Grüße

Deine Susanne

 

 

 

 

 

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