Drei Tipps für einen erholsamen Spaziergang!
So sorgst du für einen entspannten Spaziergang für deinen Hund und dich
Realität versus Wunschdenken
Du bist gerne in der Natur unterwegs, genießt lange Spaziergänge im Wald und möchtest den Wohlfühlfaktor mit deinem Hund ergänzen. Es gibt für uns Hundeliebhaber doch nichts schöneres, als lange draußen in schönster Umgebung unterwegs zu sein, begleitet von unserem Hund, der frei laufen darf und immer wieder Kontakt zu dir sucht. Gemeinsam als Team in der Natur.
So sieht für viele Hundehalter ein entspannter Spaziergang aus:
- Es ist auf jeden Fall ein Rundweg, denn hin und dann wieder zurückzulaufen ist nicht sehr spannend
- Dein Hund läuft natürlich ohne Leine und hält sich im näheren Umkreis auf
- Dein Hund sucht regelmäßig von sich aus aktiv Kontakt zu dir
- Da du gerne ausschläfst, bist du zu Zeiten unterwegs, zu der auch viele andere Menschen (mit ihren Hunden) draußen sind
- Du nutzt gerne den Park vor der Haustür, weil du dort auch Kontakt zu anderen Hundehaltern suchst
Für deinen Hund, der noch nicht so lange bei dir ist, oder noch Probleme mit seiner Umwelt hat, ist das allerdings nicht sehr entspannend. Denn
- Dein Hund wird bei einem Rundweg permanent mit neuen Reizen geflutet. Das ist sehr anstrengend. Je mehr Probleme dein Hund mit der Umwelt (also mit anderen Hunden, Menschen, Fahrradfahrern, usw.) hat, desto anstrengender empfindet er die Eindrücke
- Ohne Leine zu laufen und immer wieder von sich aus Kontakt zur dir aufnehmen, bedeutet für viele Hunde, dass sie immer wieder aus ihrer Welt (sie nehmen ihre Umwelt anders war als wir, haben andere Interessen) in unsere Welt springen müssen. Meist werden sie dann auch öfter zurück gerufen, weil das Lauftempo schneller ist. Das kostet viele Hunde Impulskontrolle und kann auch frustrierend sein. Hat dein Hund sowieso Probleme mit seiner Umwelt, ist das Laufen ohne Leine nicht entspannend.
- Für Hunde, die Probleme mit anderen Menschen oder Hunden haben, ist eine ständige Konfrontation mit diesen Reizen enorm anstrengend, ängstigend oder frustrierend – je nach Art des Problems. Meist können unsere Hunde die Distanz nicht selbst regulieren, das machen wir ja für sie. So muss dein Hund durch schwierige Situationen durch, die nicht für Entspannung sorgen
- Viele Parks sind vor allem zu üblichen Stoßzeiten sehr hoch frequentiert. Hunde, Jogger, Kinder, Fahrradfahrer – all diese Eindrücke überfordern deinen unsicheren Hund. Meist kann dein Hund hier ebenfalls nicht selbst die Distanz regulieren, so dass er näher an Angstauslösern vorbei muss, als er eigentlich möchte.
Drei praktische Tipps, die du sofort umsetzen kannst!
Tipp 1 - Hin und zurückgehen, statt einen Rundweg
Auf dem Hinweg begegnen deinem Hund viele neue Reize und vor allem Gerüche. Er ist so sehr mit seiner Umwelt beschäftigt, dass es ihm schwer fällt, dir Aufmerksamkeit zu schenken (weil du mit ihm etwas üben möchtest). Durch die vielen Eindrücke ist auch das Erregungsniveau deines Hundes erhöht, was nach und nach stressend sein kann.
Gehe mit deinem Hund ein paar Minuten einen Weg entlang. Lass ihn dabei das Tempo nach Möglichkeit bestimmen. Lass ihn alles in Ruhe erkunden und bleibe stehen, wenn dieser eine Grashalm gefühlte Ewigkeiten beschnüffelt werden möchte.
Drehe dann gemeinsam mit deinem Hund um. Du wirst merken, dass dein Hund diese Strecke entspannter läuft. Er wird das Tempo verlangsamen und seine Körpersprache wird entspannter wirken. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem dein Hund entspannt und neugierig, statt aufgeregt und gestresst, spazieren gehen kann. Diesen Rückweg kannst du zum Beispiel dazu nutzen, um deinem Hund diese Qualitätszeit zu geben, ohne etwas Aktives mit ihm zu trainieren. Du kannst diese gemeinsame entspannte Zeit mit ihm einfach so genießen. Ansonsten dient der Rückweg auch als gute Möglichkeit, um Dinge wie Aufmerksamkeit, Rückruf oder Leinenführigkeit zu üben – natürlich positiv aufgebaut, damit ihr beide Spaß habt.
Einen Rundweg gehen zu müssen liegt nicht in der Natur unserer Hunde. Es sind eher die Bedürfnisse von uns Menschen, eine Runde zu laufen. Ein Ziel zu haben (zum Beispiel ein Aussichtspunkt). Vielen Menschen fällt es schwer, einfach vor sich hin zu gehen, ohne Ziel und ohne Druck. Probiere es doch einfach mal aus.
Tipp 2 - Meide hochfrequentierte Gebiete, bis dein Hund Umweltreize nicht mehr als beängstigend empfindet
Viele Hundehalter suchen regelrecht Gebiete mit vielen Menschen auf, um ihren verängstigten Neuankömmling an eben diese zu gewöhnen. Das ist keine empfehlenswerte Idee! Wenn du deinen Hund stressenden Situationen aussetzt, dann wird er sich nicht daran gewöhnen, wenn du diese Situationen mit ihm „aushältst“. Es mag sein, dass dein Hund bald nicht mehr reagiert, vor allem, wenn du unerwünschtes Verhalten wie Flüchten, Bellen oder Aggressionsverhalten bestrafst, bzw. unterdrückst. Aber Umweltreize werden von deinem Hund trotzdem weiterhin als Bedrohung empfunden, da das Hundegehirn in stressigen Situationen diese bereits als gefährlich einstuft.
Viel besser ist es, Spazierwege aufzusuchen, die ablenkungsarm sind. Gerade bei ängstlichen Hunden ist das ein absolutes Muss, denn die normalen Eindrücke und Gerüche können bereits eine Herausforderung darstellen.
Wenn du deinem Hund zeigen möchtest, dass andere Menschen keine Gefahr darstellen, suche Plätze auf, bei denen du die Distanz zu den Menschen auswählen kannst. Wähle die Distanz so groß, dass dein Hund die Menschen interessiert, aber nicht gestresst beobachten kann. Lass deinen Hund aus dieser Perspektive beobachten und immer wieder auch ein paar Leckerlis auf dem Boden suchen. Ist er dabei entspannt, kannst du die Distanz immer weiter verringern. So lernt dein Hund, dass von anderen Menschen keine Gefahr ausgeht.
Tipp 3 - Positives Feedback geben
Wenn ich mit meinen eigenen Hunden unterwegs bin, sehe ich oft andere Hundehalter, die mit ihrem Hund spazieren gehen, aber entweder sehr Gedanken versunken oder mit ihrem Handy beschäftigt sind. Erst wenn der Hund aus dem eigenen Komfortbereich herausgeht, also zum Beispiel einen fremden Menschen anbellt oder sich zu weit entfernt, reagieren sie auf ihren Hund.
So lange der Hund nicht unangenehm auffällt, erhalten die meisten Hunde kein Feedback von ihren Menschen.
Statt deinen Hund sich selbst zu überlassen, solltest du die gemeinsame Zeit dazu nutzen, um deinem Hund mitzuteilen, wie toll die Welt ist und wie super du deinen Hund findest. Wem tut Lob und soziale Unterstützung nicht gut? Positives Feedback von seinem Menschen, oder in unseren Fällen von den Liebsten, zu erhalten, fühlt sich unheimlich gut an, macht selbstbewusst und Mut. Genau die drei Dinge, die dein unsicherer Tierschutzhund braucht, um entspannt spazieren gehen zu können.
Hole dir noch mehr praktische Tipps mit meiner kostenfreien Anleitung
Du möchtest mit deinem Hund aus dem Tierschutz den Spaziergang nutzen um
- zu entspannen und dich von deinem stressigen Alltag zu erholen
- deinen unsicheren Hund sinnvoll und mutmachend beschäftigen
- nebenbei an den Baustellen deines Hundes arbeiten?
Dann trage dich für meinen Newsletter ein und lade dir die kostenfreie Anleitung herunter!